Freitag, 31. Oktober 2008

Kremsmauer (1604 m)

Schon wieder ein freier Freitag. Der Wetterbericht auch ganz anständig. Somit ist es logisch, dass ich irgendwo rauf muss.

Da mir die Aufstiegsvariante von Steyrling aus nicht wirklich zusagt (zuviel Forststraßenhatscherei und Flachstücke), wähle ich den direkteren, steileren und schöneren Anstieg von Kremsursprung aus.
Irgendwann nach 7 Uhr starte ich weg. Es geht gleich steil rauf. Ich marschiere zügig und unaufgewärmt in den Anstieg hinein, was dazu führt, dass die erste halbe Stunde ziemlich unrund läuft. Danach geht's aber eindeutig besser, und ich komme in einen richtigen Flow rein.

In diesem Stil geht's dann auch weiter. Ich steige wie von selbst den Wanderweg empor, kurz unterhalb des Törls (einer Verschartung zwischen Frauenmauer und Falkenmauer), treffe ich dann auf die ersten Drahtseilversicherungen..

Die Falkenmauer (angeblich unter den Einheimischen auch als Voralpen-Matterhorn bekannt; diese Bezeichnung halte ich aber doch für ein wenig Zuviel des Guten :-D):
Nach etwa 1h10min komme ich dann endlich rauf aufs Törl (ca. 1400m):Vom Törl steigt man dann wieder ein gutes Stück ab, und geht ein Weilchen an der Südseite der Kremsmauer entlang, ehe man sich dem letzten Aufschwung nähert. In einfachster, drahtseilversicherter Kraxelei geht es dann rauf zum Gipfel, der mit einem, für meinen Geschmack etwas zu großen, Gipfelkreuz versehen ist :
Am Ziel: Gehzeit vom Auto bis zum Gipfel - 1h 51min.Blick hinunter auf Micheldorf:
Aussicht Richtung Traunstein, rüber zur Frauen- u. Falkenmauer:Am Gipfel halte ich mich allerdings nicht länger als 15 Minuten auf, da mir ein eiskalter Wind heftig um die Ohren pfeift.

Ich gehe den selben Weg wieder runter, den ich raufgekommen bin. Der Abstieg verläuft wie der Aufstieg recht zügig. Um Halb Zwölf bin ich auch schon wieder beim Auto, und freue mich über eine lohnende Halbtags-Trainingstour auf die Kremsmauer!

Freitag, 24. Oktober 2008

Lugauer (2217 m) – Überschreitung

Im Prinzip hatte ich es schon länger im Plan gehabt einmal den Lugauer zu überschreiten. Doch jedes Mal wenn ich mir vorgenommen hatte, diese Tour zu realisieren, funkten irgendwelche anderen Berge dazwischen…

Heute sollte es allerdings soweit sein. Ein freier Tag, herrliche Wettervorhersage. Es konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Mit dem Mountainbike im Auto klappere ich also schon am frühesten Morgen durchs Ennstal. Kurz nach Hieflau biege ich ins Radmertal ein, und erblicke schon bald das Objekt meiner Besteigungsbegierden. ^^

Ich fahre erstmal rein bis Hinterradmer, wo ich mein Mountainbike deponiere. Schließlich steht heute eine Überschreitung am Programm, und ich muss ja irgendwie auch wieder zum Auto zurückkommen… Dann fahre ich wieder retour nach Vorderradmer und parke meinen Opel am Sportplatz des SV Radmer. Von hier starte ich um Punkt 8 Uhr morgens weg.

Ich marschiere gleich zügig los. Nicht weil ich so hochmotiviert bin, sondern weil der Eisbär im Radmertal umgeht (2°C verleiten nicht zum Bummeln). Als ich nach etwa einer Stunde matschiger Waldhatscherei auf die Nord-Ost-Seite des Berges gelange kommt der Flow allerdings ein wenig ins Stocken. Grund dafür, ist die schlechte Markierung. Mindestens dreimal komme ich vom Weg ab, was dazu führt, dass ich minutenlang herumirre, bis ich wieder auf den markierten Pfad zurückfinde. Dass der Weg quasi nicht ausgetreten ist (geht von dieser Seite niemand rauf?) erschwert die Orientierung zusätzlich.

Nach etwa eineinhalb Stunden komme ich endlich aus diesem undurchschaubaren Wald- und Wiesenmurks raus, und marschiere am Nordostaufbau des Berges entlang. Man steigt hier unter den steil abfalllenden Felswänden durch ein langes Geröllfeld auf.

Nach zwei Stunden gelange ich endlich an die Nordwestflanke. Von hier sind es noch gut 500 Höhenmeter bis zu den beiden Gipfeln.

Ich steige die letzten Höhenmeter auf, orientiere mich nach links, und steige zuerst auf den Nordostgipfel (2206m). Dort verzehre ich eine bräunlich-matschige Banane, und schieße folgendes Foto vom Hauptgipfel (2217m):

Ohne weitere Zeit zu verplempern, steige ich wieder ab, und steuere den Verbindungsgrat zwischen den beiden Gipfeln an:

Dessen Überschreitung erweist sich als einfache Kraxelei, die nur an ein paar Stellen stärker ausgesetzt ist. Bevor ich den Südwestgipfel erklimme, gönne ich mir auf der Lugauerscharte noch ein paar luftige Tiefblicke ins Radmertal:

Noch ein schneller Blick auf den NO-Gipfel, der auch eine kleine Würdigung verdient:

Nach gut dreieinhalb Stunden Aufstiegszeit erreiche ich schließlich den Hauptgipfel:

Das Wetter ist fantastisch. Der Blick auf die gegenüberliegende Hochtor- und Buchsteingruppe ist sensationell:

Auch die Eisenerzer Berge im Süden geben ein traumhaftes Bild ab:

Nach einer halbstündigen Pause steige ich über den Südwestgrat und die Lugauerplan ab. In Hinterradmer angekommen, schwinge ich mich sogleich aufs Bike, und radle in ca. zehn Minuten zurück zum Auto. Um exakt 14:00 starte ich meinen Opel, und rolle wieder Richtung Heimat.

Kleine Randnotiz zum Abstieg: Im oberen Bereich der Lugauerplan, (dem harmlosesten Teil dieser Wanderung überhaupt) passiert mir ein fatales Missgeschick: Als ich über einen zirka 1 Meter hohen Steinsockel runter steige, rutsche ich am nassen Gestein ab, und schlage mit dem linken Ellenbogen voll am Fels auf. Was sich im ersten Moment wie eine komplizierte Zertrümmerung des gesamten Gelenks anfühlte, nahm Gott sei Dank, nach ein paar derben Schmerzensschreien harmlosere Züge an. (Hoffentlich hab ich nur eine Prellung und keine Schleimbeutelverletzung oder sowas)

Fazit: Lässige Überschreitung eines wunderschönen Aussichtsberges.

Samstag, 18. Oktober 2008

Kl. Buchstein (1990 m - Abbruch) u. Tieflimauer (1822 m)

Da haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht... So, oder so ähnlich könnte das Resümee der gestrigen Gesäuse-Tour lauten!

Als mein Bruder und ich um 8:00 vom Erbsattel (zwischen St. Gallen und Großreifling) wegmarschieren sind wir noch guter Dinge. Unser heutiges Ziel ist der Kl. Buchstein, der nach einer halben Stunde Fußmarsch auch schon durch die Baumwipfel schimmert:

Wir steigen in der Folge relativ rasch auf, und gelangen nach zwei Stunden an den Einstieg der eigentlichen Kletterei (II), die über einen letzten Anstieg von ca. 150 Höhenmetern zum Gipfel führt...Hier packt uns allerdings schon beim Anblick des Einstieges gehörig der Frust. Sämtliche Tritte und Griffe des nordseitigen Klettergeländes sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen... siehe Foto:Obwohl es ziemlich wehtut, 1200 Höhenmeter aufzusteigen, um nachher 150 Meter unter dem Gipfel kapitulieren zu müssen, steht für mich sbald fest, dass ich da nicht raufgehen werde.

Schließlich bleibt uns nichts anderes übrig als umzukehren, und Plan B in Angriff zu nehmen: Den Teufelsteig auf die "nahegelegene" Tieflimauer. Wobei nahegelegen ein relativer Begriff ist. :-) Gott sei Dank sind wir geistesgegenwärtig genug gewesen, für ein etwaiges Alternativprogramm, ein Klettersteigset mitzunehmen.
Wir steigen also wieder ab ins Kar unterhalb des Buchsteins, queren das Gelände, und nehmen den Gegenanstieg auf den Grat:Von hier marschieren wir um die halbe Tieflimauer herum, und steigen wieder ein ordentliches Stück zum Einstieg des Klettersteigs ab. Wir sind schon viereinhalb Stunden unterwegs, und haben geschätze 1500 Höhenmeter überwunden, als wir endlich an den Start des Steigs gelangen. Ich würde das mal als relativ ausgedehnten Zustieg bezeichnen! ^^

Der Teufelsteig selbst ist sehr schön angelegt, aber leider etwas kurz (440 Höhenmeter). Besonders löblich ist der (fast) vollständige Verzicht auf Steighilfen. Während man im unteren Teil noch einfacheres Gehgelände (B) überwindet, steigert sich der Schwierigkeitsgrad im oberen Bereich konstant. An den beiden Schlüsselstellen (C) im Kamin, muss man schließlich doch noch ein wenig Gas geben. Vom Ausstieg bis zum Gipfel sind's dann noch etwa 15 Minuten Gehgelände. Hier ein paar Pics:Um 13:30 erreichen wir nach gut fünfeinhalb Stunden Aufstieg, und einem gehörigen Umweg, endlich den den Gipfel der Tieflimauer:Nach einer halbstündigen Jausenpause, und einem (etwas missglückten) Selbstauslöserfoto (heute ist offenbar kein Mensch, außer uns, in dieser Gegend unterwegs) gehen wir über den teilweise vereisten Normalweg runter.
Ein kurzes Stück unterhalb der Ennstaler Hütte wenden wir nach links, und steigen in den Mühlgraben hinab. Um 17:00 gelangen wir ziemlich erschöpft zurück zum Auto.

In Summe gesehen, ein durchaus gelungener, neunstündiger Hatscher, bei dem wir insgesamt 2190 Aufstiegshöhenmeter und 18 km Wegstrecke zurücklegten..

Sonntag, 12. Oktober 2008

Natterriegel (2065 m), Hexenturm (2170 m)

Hier nachträglich ein paar Sätze und Fotos zu meiner sonntäglichen (12.10.08) Bergtour auf den Hexenturm (auch bekannt als Bärenkarmauer), einen der östlichsten Gipfel der Haller Mauern.-

Hexenturm:Gemeinsam mit meinem Dad und meinem Bruder starte ich gegen 8 Uhr vom Buchauer Sattel weg. Wir wandern in gemächlichem Tempo auf die Grabner Alm, von dort aus weiter aufs Admonter Haus, und in der Folge auf den Natterriegel. Vom Natterriegel marschieren wir weiter Richtung Hexenturm, und steigen dort ziemlich weit ins verschneite Roßkar hinab. Nachdem wir das Roßkar durchquert haben, erreichen wir den letzten Anstieg zum Gipfel, der gegen Ende hin großteils mit Drahtseilen versichert ist.

Schneefeld im nordseitigen Roßkar:Nach relaxten 3h und 45 Minuten stehen wir am sehr schönen Gipfel. Der Ausblick reicht von den umliegenden Gesäusebergen, über die Niederen Tauern, das tote Gebirge, das Sengsengebirge, bis hin zu den Eisenerzer Bergen und den Gipfeln Niederösterreichs.

Grandioses Gipfelpanorama mit herrlichem Ausblick auf die westlichen Haller Mauern, Warscheneck und Priel:Am Gipfel des Hexenturms:
Nach einer halbstündigen Gipfelrast starten wir den Abstieg über den selben Weg, den wir heraufgekommen sind. Der geplante Abstecher auf den Grabnerstein entfällt aufgrund akuten Bierdurstes, den wir auf der bummvollen Grabneralm stillen... :-)

Grabneralm mit Kl. und Gr.Buchstein im Hintergrund:Zurück in der Heimat lassen wir den herrlichen Sonntag im Gasthaus Riegelwirt, bei einem gemütlichen Abendessen, und einigen hoch verdienten Bieren ausklingen!!!