Samstag, 26. September 2009

Donaulauf 2009

Meinen ersten offiziellen Halbmarathon-Wettkampf konnte ich heute in Ottensheim absolvieren. Dabei galt es zwei Runden zu je 10,5 km auf der schönen Laufstrecke neben der Donau zurückzulegen.

Leider bin ich den Lauf völlig falsch, sprich: viiiiiiiiiel zu schnell angegangen (auf den ersten 6 Kilometern ein größenwahnsinniger Kilometerschnitt von 3:52). Ab KM 16 wurde ich gnadenlos für den überzogenen Start bestraft. Stehend K.O. habe ich mich über die letzten Kilometer irgendwie ins Ziel gerettet.

Resultat:
54. von 241 Startern
Zeit: 1:37:44

Eine Schinderei sondergleichen:Aufgrund der wenigen Trainingskilometer und der Tatsache, dass ich mir den Lauf katastrophal schlecht eingeteilt habe, dennoch ein recht passables Ergebnis.

Insgesamt eine tadellose, top-organisierte Laufveranstaltung!

Mittwoch, 23. September 2009

Hirscheck (2072 m)

Nach zweiwöchiger Pause packt mich heute wieder mal das Bergfieber.
Also rein ins Auto und auf nach Hinterstoder. Als Tourenziel habe ich mir das Hirscheck ausgesucht. Laut Bergkollege Herfried, der mir diese Tour vor einiger Zeit ans Herz gelegt hat, ein wenig besuchtes, einsames Ziel abseites der üblichen Trampelpfade.
Für mich also genau das Richtige, da ich am heutigen Tag eher eine ruhige und beschauliche Tour machen möchte.

Mein Start erfolgt um 7:30 beim Parkplatz der ehemaligen Bärenalm-Schilifte in Hinterstoder. Über die verfallene Unter-Buchebnerreit gelangt man entlang der mäßig ansteigenden Ex-Pisten hinauf zur Schafferreith. Die Aussicht auf den gegenüberliegenden Stoderkamm ist von Beginn weg super!

Blick zur Dietlhölle, die von Hochkasten, Spitzmauer und Ostrawitz umrahmt wird:
Auf der Schafferreith (1052 m), mit tollem Einblick ins Turmtal:Nun geht es weiter, den Ahorn- und den Saugraben querend hinauf zur Peterhofalm (1410 m), wo sich dem Landschaftsgenießer erneut bestechende Ausblicke anbieten.

Herrliches Panorama von der Spitzmauer bis zum Kl. Priel:
Die nächste Teiletappe führt durch den Bärenrigl hinauf zur Bärenalm (1650 m). Mein heutiges Ziel das Hirscheck liegt nun direkt vor mir.

Bärenalm-Jagdhütte mit Blick aufs Hirscheck:
Der markierte Steig führt jetzt weiter in südöstlicher Richtung hinauf zur Türkenkarscharte (1741 m), die den Grenzübergang in die Steiermark markiert.

Auf der Türkenkarscharte verlasse ich den markierten Weg. Ich biege unmittelbar nach dem Zaun scharf nach rechts ab und verfolge den leicht auszumachenden Steig, der nun über den Hochsonntag auf das Hirscheck hinaufführt. Nach einem kurzen Slalom durch die Latschen erreiche ich auch schon den grasigen Gipfelaufbau.

Hirscheck-Gipfel bereits in Reichweite:
Nach flotten 2h 15 min Aufstiegsszeit erreiche ich den höchsten Punkt mit Kreuz und Gipfelbuchkassette. Ich bin ganz allein oben und genieße das großartige Spätsommerwetter. Auch die Aussicht am Gipfel kann sich sehen lassen.

Ausblick zur Hochmölbing-Gruppe:
Gipfelpanorama vom Grimming bis zum Hochplanberg:Noch ein Panorama Richtung Norden:Der folgende Abstieg ins Tal klappt ebenso äußerst flott, sodass ich kurz nach 13:00 schon wieder daheim in Sierning bin.

Fazit: Landschaftlich sehr schön, äußerst aussichtsreich und ziemlich einsam - Das Hirscheck ist allemal einen Ausflug wert!
Der Aufstieg ist unschwierig und hält keine ausgesetzten Passagen parat. Nur die Kondition wird etwas gefordert (1500 Höhenmeter Aufstieg).

Mittwoch, 9. September 2009

Großer Priel (2515 m) - Bert Rinesch-Klettersteig

Heute steht eine echte XXL-Bergtour auf dem Programm: Von Hinterstoder über den Bert-Rinesch-Steig auf den Großen Priel lautet das tagesfüllende Vorhaben. Da bei einer Unternehmung dieser Größenordnung ein zeitiger Start unbedingt erforderlich ist, brechen Fritz und ich schon kurz nach 6:00 vom Parkplatz beim Johannishof in Hinterstoder auf.

Sonnenaufgang am Großen Priel:
In gemütlichem Tempo wandern wir zum Prielschutzhaus (1420 m) hinauf, wo wir nach ziemlich genau zwei Stunden Gehzeit eintreffen. Nach einer kurzen Trinkpause setzen wir unseren Aufstieg fort und folgen dem mit roten Punkten markierten Steig über ein unwegsames Geröllkar zum SO-Sporn, unter dem sich der Einstieg zum Klettersteig befindet.

Zustieg zum Klettersteig über grobes Geröll:Kurz vor 9:00 erreichen wir den Einstieg des Bert-Rinesch-Steigs. Hier gilt es gleich einmal eine steile Wand (C) zu überwinden.

Die steile Einstiegswand:Nach der Einstiegswand folgt eine schrofige, unversicherte Gehpassage hinauf zur großen, weithin sichtbaren Scharte ("Lokomotive).

In der sogenannten Lokomotive:Nun müssen wir ausgesetzt und überhängend über eine Leiter auf die Ostseite abklettern (C).

Abklettern über eine leicht überhängende Leiter:
Darauf folgt eine sehr lange Plattenquerung (B/C), die man teilweise hangeld überwinden muss.

Fritz inmitten der sehr langen, aber nicht übermäßig schwierigen Plattenquerungen:
Nach der langen Querung folgt die erste sehr lange und steile Wandstufe (D u. C/D). Eine Vielzahl an Trittbügeln und Leitern erleichtert den Aufstieg über die teilweise überhängenden und glatten Wandstellen.

Die erste von zwei langen, steilen und überaus luftigen Wandstufen:Nun folgt wieder ein langer Quergang (B/C) zur zweiten steilen und kraftraubenden Wandstufe (D), die neben der Notfallbox beginnt.

Ausgesetzte Querung :Die zweite Wandstufe von unten:Für mich war dieser Steilaufschwung mit den drei teilweise überhängenden Leitern die schwierigste, weil kraftraubendste Steigpassage.

Aufwärts über die anstrengende und abdrängende Leiternpassage (für mich die Schlüsselstelle):
Auch die Ausgesetztheit erreicht an dieser Stelle ihren Höhepunkt:Nach dieser zweiten Wandstelle wird der Steig etwas einfacher. Nichtsdestotrotz muss man da und dort noch ein paar Mal kräftig zupacken (Stellen C u. C/D). Der Steig führt nun über weitere Steilstufen und Querungen hinauf auf den obersten Teil des Südgrates.

Eine der letzten Steilstufen:
Immer wieder schöne Fotomotive:
Nach oben hin wird auch die Aussicht immer prächtiger:Fritz in einer der letzten ausgesetzten Querungen, bevor man den Grat erreicht:Schließlich erreichen wir den Südgrat. Von hier sind es noch etwa 150 m einfache Blockkraxelei bis zum Gipfel (A u. A/B).

Finish am Südgrat:Etwas mehr als sechs Stunden nach unserem morgendlichen Aufbruch in Hinterstoder erreichen wir den Gipfel, wo heute verhältnismäßig wenig los ist. Da mich nach dem sehr langen Aufstieg bereits ein Bärenhunger plagt, falle ich gleich über meine Jause her.

Das neue, alte Gipfelkreuz:
Gipfelpanorama:Der Abstieg über die Brotfallscharte und das Prielschutzhaus klappt dann auch noch verhältnismäßig flott. Ein besonderer Dank gilt den beiden netten Herren in einem weißen Minivan, die uns von der Polsterlucke nach Hinterstoder mitgenommen haben! Durch ihre Transporthilfe sind wir schon um 16:30 wieder beim Auto eingetroffen.

Fazit: Willst du viel, geh' auf den Priel! Eine großartige Klettersteigtour, die übervoll an wunderbaren Eindrücken ist. Der "Bert-Rinesch" konnte mich wirklich begeistern.
Aufgrund der extremen Länge (700 Hm u. 1,3 km) und der Steilheit sollte er jedoch keinesfalls von Untrainierten begangen werden. Ebenso muss auf stabile Wetterverhältnisse geachtet werden! Auch bei Nässe dürfte der Aufstieg sehr unangenehm sein!
Wer eine längere Anreise hat oder sich die knapp 2000 Höhenmeter nicht an einem einzigen Tag geben will, kann die Tour durch eine Nächtigung am Prielschutzhaus deutlich abkürzen.

Montag, 7. September 2009

Almtaler Köpfl (2204 m), Schermberg (2396 m) - Klettersteig Tassilo

Zum dritten Mal schon in der heurigen Saison statte ich dem Schermberg einen Besuch ab. Diesmal wähle ich den Aufstieg über den neu errichteten Klettersteig, der über das Almtaler Köpfl und den Verbindungsgrat auf den Gipfel hinaufführt.
Um 8:30 starte ich beim Almtaler Haus weg. Den Weg hinauf zur Welser Hütte habe ich ja schon hinlänglich fotografisch dokumentiert, sodass ich diesen Part einfach weglasse.
Von der Welser Hütte ist es nicht mehr weit bis zum Einstieg.

Almtaler Köpfl und Schermberg von der Terasse der Welser Hütte aus betrachtet:In der sumpfigen Senke kurz nach der Hütte leitet eine rote Punktmarkierung nach rechts hinauf zum Beginn des Klettersteiges.
Der nun folgende Aufstieg stellt eine Mischung aus wenigen kurzen, doch recht kräftigen Vertikalpassagen und langen, aussichtsreichen Felsgraten dar. Die Hauptanforderungen sind bei diesem Steig sicherlich nicht im Bereich der Armkraft, sondern im konditionellen Sektor angesiedelt, da es vom Einstieg bis zum Gipfel eine stattliche Höhendifferenz von 600 Höhenmetern zu bewältigen ist.

Eine der kurzen Steilpassagen (C): Kurz vor dem Almtaler Köpfl:Almtaler Köpfl (2204 m):Die zweite Steighälfte vom Almtaler Köpfl zum Schermberg stellt schließlich noch eine tolle Gratwanderung mit sehr schöner Aussicht in alle Richtungen und luftigen Tiefblicken in die Schermberg Nordwand dar.

Verbindungsgrat zum Schermberg:

Felsenfenster mit Blick zum Fäustling, den ich demnächst besteigen möchte:Kurz vor dem Gipfel wurden die Bedinungen noch etwas winterlich:Die letzte, kurze Stufe und man ist am Ziel:Am Gipfel angekommen, genieße ich die angenehmen Temperaturen und die schöne Aussicht. Auch bin ich lange Zeit alleine oben, bis sich schließlich ein weiterer Bergsteiger zu mir gesellt. Vom Trubel, der sich am benachbarten Priel abspielt, ist hier am Schermberg überhaupt nichts zu spüren.

Schermberg (2396 m) - mit Ausblick zum Gr. Priel:Aussicht zum Feuertalberg & Rotgschirr; der Dachsteingletscher leuchtet heute besonders schön am Horizont:Nach der ausgedehnten Gipfelpause mache ich mich an den Abstieg und trudle um 16:30 wieder beim Almtaler Haus ein.

Fazit: Sehr lange, mittelmäßig schwierige Klettersteigtour mit wunderschönen Landschaftseindrücken, die ich mir immer wieder sehr gerne zu Gemüte führe. Dieser Gegend des Toten Gebirges kann ich wohl selbst beim xten Besuch nicht überdrüssig werden...