Samstag, 18. Oktober 2008

Kl. Buchstein (1990 m - Abbruch) u. Tieflimauer (1822 m)

Da haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht... So, oder so ähnlich könnte das Resümee der gestrigen Gesäuse-Tour lauten!

Als mein Bruder und ich um 8:00 vom Erbsattel (zwischen St. Gallen und Großreifling) wegmarschieren sind wir noch guter Dinge. Unser heutiges Ziel ist der Kl. Buchstein, der nach einer halben Stunde Fußmarsch auch schon durch die Baumwipfel schimmert:

Wir steigen in der Folge relativ rasch auf, und gelangen nach zwei Stunden an den Einstieg der eigentlichen Kletterei (II), die über einen letzten Anstieg von ca. 150 Höhenmetern zum Gipfel führt...Hier packt uns allerdings schon beim Anblick des Einstieges gehörig der Frust. Sämtliche Tritte und Griffe des nordseitigen Klettergeländes sind mit einer dünnen Eisschicht überzogen... siehe Foto:Obwohl es ziemlich wehtut, 1200 Höhenmeter aufzusteigen, um nachher 150 Meter unter dem Gipfel kapitulieren zu müssen, steht für mich sbald fest, dass ich da nicht raufgehen werde.

Schließlich bleibt uns nichts anderes übrig als umzukehren, und Plan B in Angriff zu nehmen: Den Teufelsteig auf die "nahegelegene" Tieflimauer. Wobei nahegelegen ein relativer Begriff ist. :-) Gott sei Dank sind wir geistesgegenwärtig genug gewesen, für ein etwaiges Alternativprogramm, ein Klettersteigset mitzunehmen.
Wir steigen also wieder ab ins Kar unterhalb des Buchsteins, queren das Gelände, und nehmen den Gegenanstieg auf den Grat:Von hier marschieren wir um die halbe Tieflimauer herum, und steigen wieder ein ordentliches Stück zum Einstieg des Klettersteigs ab. Wir sind schon viereinhalb Stunden unterwegs, und haben geschätze 1500 Höhenmeter überwunden, als wir endlich an den Start des Steigs gelangen. Ich würde das mal als relativ ausgedehnten Zustieg bezeichnen! ^^

Der Teufelsteig selbst ist sehr schön angelegt, aber leider etwas kurz (440 Höhenmeter). Besonders löblich ist der (fast) vollständige Verzicht auf Steighilfen. Während man im unteren Teil noch einfacheres Gehgelände (B) überwindet, steigert sich der Schwierigkeitsgrad im oberen Bereich konstant. An den beiden Schlüsselstellen (C) im Kamin, muss man schließlich doch noch ein wenig Gas geben. Vom Ausstieg bis zum Gipfel sind's dann noch etwa 15 Minuten Gehgelände. Hier ein paar Pics:Um 13:30 erreichen wir nach gut fünfeinhalb Stunden Aufstieg, und einem gehörigen Umweg, endlich den den Gipfel der Tieflimauer:Nach einer halbstündigen Jausenpause, und einem (etwas missglückten) Selbstauslöserfoto (heute ist offenbar kein Mensch, außer uns, in dieser Gegend unterwegs) gehen wir über den teilweise vereisten Normalweg runter.
Ein kurzes Stück unterhalb der Ennstaler Hütte wenden wir nach links, und steigen in den Mühlgraben hinab. Um 17:00 gelangen wir ziemlich erschöpft zurück zum Auto.

In Summe gesehen, ein durchaus gelungener, neunstündiger Hatscher, bei dem wir insgesamt 2190 Aufstiegshöhenmeter und 18 km Wegstrecke zurücklegten..

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Danke fürs Raushauen des einen Fotos, wo ich am Seil hänge wie der "Off am Schleifstoa" :-)