Samstag, 25. April 2009

Lugauer (2217 m)

Heute unternehme ich eine Schitour auf den Lugauer. Dieser Berg hat mich als Schiziel schon seit einiger Zeit gereizt. Zuletzt wurde die Lust auf den markanten Berg noch einmal angestachelt, als ich vom Gipfel des Leobners die Aussicht auf die großartige Lugauerplan genießen durfte.

Die Lugauerplan (vom Leobner aus fotografiert, 03.01.09):Da alle meine Tourenpartner irgendwie verhindert sind, bin ich heute wieder mal alleine unterwegs. Ich starte bereits um 06:00 vom Parkplatz neben der Gesäusebundesstraße (521 m) weg.
Ansatzlos steigt man hier von der Straße in den Hartelsgraben ein. Der Aufstieg durch den engen, finsteren Graben ist laut Schall-Führer "nicht besonders schön", "eher von historischer Bedeutung" und "allenfalls eine Notlösung". Ein Urteil, das ich nur teilweise unterschreiben kann.
Sicher ist der Aufstieg ein klassischer "Grabenhatscher" mit null Aussicht, doch hat das Gehen neben den wild zu Tale tosenden Sturzbächen und Wasserfällen schon einen gewissen Reiz.
Dass man des öfteren über völlige verdreckte Lawinenkegel steigen muss, sei an dieser Stelle auch noch erwähnt.

Aufwärts durch den Hartelsgraben:
Nach einer Stunde Gehzeit bin ich froh, dass ich endlich die Schi anschnallen kann. Eine Viertelstunde später erreiche ich die Hartelsgrabenhütte. Von hier gehts kerzengerade weiter, vorbei an einer Wildfütterung hinauf zur Haselkaralm (1482 m).

Auf der Haselkaralm (i.H. Tamischbachturm):Hier beginnt dann der eigentlich reizvolle Teil der Tour, nämlich der Aufstieg über die großartige Lugauerplan, den 700 Meter Traumhang, der bis zum Gipfelgrat hinaufzieht.

Aufstieg in die Lugauerplan:Blick zurück auf einen nachfolgenden Tourengeher:Im oberen Teil der Lugauerplan:Nach oben hin steilt die Flanke immer mehr auf, bis man schließlich (eventuell zu Fuß) zum Vorgipfel gelangt (Schidepot). In weiteren fünfzehn Minuten steigt man nun über den Grat zum Gipfel auf. Insgesamt benötige ich für den Aufstieg 4 Stunden.

Am Gipfelgrat:
Am Gipfel herrschen halbwegs angenehme Temperaturen. Vor allem die Fernsicht ist heute grandios. Glasklare Luft wie im Hochwinter!

Gipfelfoto:
Perfekte Fernsicht:Nach einer ausgedehnten Pause mache ich mich an die Abfahrt. Und die ist wirklich vom aller-allerfeinsten. Von der Einfahrt in die Plan bis zur Haselkaralm perfekter Firn. Ein Abfahrtsgenuss, wie ich ihn heuer noch nicht erlebt habe!!!

Einfahrt in die Lugauerplan:Fazit: Für die Super-Abfahrt über die Lugauerplan lohnt es sich wirklich den langen Zustieg in Kauf zu nehmen. Vor allem bei perfekten Firnverhältnissen, wie sie heute gegeben waren, ist die Abfahrt über die tolle Flanke das Non plus ultra.

Sonntag, 19. April 2009

Feuertalberg (2376 m) - Dietlhölle

Zum dritten Mal in diesem Monat lockt das Stodertal mit seinen großartigen Ostkaren. Nach Sigistal und Kl. Priel soll heute die Dietlhölle in Kombination mit dem Feuertalberg das Tourentriple komplettieren.

Fritz, Martin und ich starten schon um 6:00 beim Dietlgut (646 m) in Hinterstoder weg. Über eine flache Forststraße steigen wir in 45 Minuten zur Dietlalm (816 m) auf. Hier treffen wir bereits eine geschlossene Schneedecke an, sodass das Schitragen ein vorzeitiges Ende findet. Weiter geht's nach hinten in den Talschluss, wo man über den obligaten Lawinenkegel in das Riesenkar der Dietlhöll gelangt.

Aufstieg in die Dietlhöll: Unterhalb der Hochkasten-Nordabstürze steigen wir dann über Steilaufschwünge, Mulden und Rinnen bis zur Schwelle der Dietlbühlen (1997 m) auf.

Aufwärts durch das breite Kar zu den Dietlbühlen:
Während für die meisten die Tour hier zu Ende ist, lässt ein Blick hinüber zum mächtigen Feuertalberg schon bald klar werden: Da müssen wir auch noch hinauf! In einem Linksschwung queren wir hinüber zum Bösenbühelsattel (2106 m).

Den Feuertalberg im Blickfeld:
Vom Böhsenbühelsattel steigt man in einem Rechtsschwung über die Südflanke auf den Gipfelrücken hinauf.

Blick vom Sattel auf die Südflanke durch die der weitere Aufstieg führt: Im oberen Bereich steilt das Gelände nocheinmal stark auf, sodass die Schi auf den Rucksack wandern. Ganz am Ende des Anstieges muss noch eine 2-Meter-Felsstufe überklettert werden.

Im oberen Bereich der Südflanke:Oben angekommen geht es dann in weiteren zehn Minuten über den sanft ansteigenden SO-Rücken auf den Gipfel.
Dieser wird nach einer Gesamtgehzeit von 5 Stunden erreicht, und bietet einen exklusiven Rundblick über das gesamte Plateau des Toten Gebirges.

Am Gipfel des Feuertalberges:
Gipfelaussicht Richtung Spitzmauer u. Priel:Nach einer kurzen Gipfelrast machen wir uns auf den Rückweg. Die rassige Steilabfahrt vom Feuertalberg ist wirklich sensationell.

Fritz am Übergang in die Südflanke, wo noch einmal kurz abgeklettert werden muss:Herrliche Abfahrt über den steilen Südhang:
Auch Steff genießt die Firnabfahrt :-)Der weitere Weg hinunter durch die Dietlhöll muss glaube ich nicht mehr kommentiert werden: Alltime-Klassiker!

Abfahrt durch das breite Kar der Dietlhölle:Fazit: Großartige Frühjahrstour von beachtlichem Umfang (1750 Aufstieg-Hm). Landschaftlich und schitechnisch überragend! Mit Abstand die schönste Tour der heurigen Saison!!

Mittwoch, 15. April 2009

Grünburger Hütte (1080 m)

Spätnachmittagsausflug mit Christian auf die Grünburger Hütte.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Rieserberg, Obergrünburg (ca. 700 m)

Grünburger Hütte und Hochbuchberg:
Kurzer Aufstieg, dafür umso intensivere Hüttenpause :-)Achtung: Die Hütte ist bis 30. April nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Unter der Woche muss das Bier noch selbst hinaufgeschleppt werden. ;-)

Samstag, 11. April 2009

Hexenturm (2170 m) - Rosskar

Das prognostizierte Kaiserwetter für den heutigen Samstag lässt eine zünftige Schitour wiedermal unausweichlich erscheinen. Die Wahl fällt diesmal auf das Rosskar in den Haller Mauern. Die Motivation ist dermaßen groß, dass mich nicht einmal ein grippaler Infekt aufhalten kann.

Schon um 6:00 starte ich gemeinsam mit meinem Bruder Martin und ordentlichem Halsweh vom Parkplatz in der Oberlaussa (691 m) weg. Bis zur Pölzalm müssen die Schi noch geschultert werden.
Dort angekommen, schnallen wir an und steigen über die Forststraße rasch zur Müllneralm auf. Von hier geht es dann in einem Linksschwung in das freie, von Felswänden flankierte Rosskar, welches über 1000 Höhenmeter bis zum Gipfelaufbau von Hexenturm bzw. Natterriegel hinaufzieht.

Aufstieg durch den Müllner-Alm-Graben ins Rosskar:Im unteren Bereich des Kars sind die Harscheisen noch ordentlich gefordert. Von knusprig bis eisig reicht hier die Oberflächenbeschaffenheit.

Hangquerung im unteren Teil des Rosskars:
Weiter oben firnen die Hänge aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits ordentlich auf, wodurch der Aufstieg zwar sehr steil, aber stets unproblematisch ist (Steigeisen bleiben im Rucksack.)

Aufstieg im oberen Bereich des Rosskars:
Die letzten Höhenmeter hinauf zur Kammhöhe sind ziemlich steil (rechts geht's hinauf auf d. Hexenturm):
Ein Blick von der Kammhöhe hinunter lässt unser Herz gleich mal höher schlagen. 1000 steile Höhenmeter Firnabfahrt liegen vor uns. Zuvor gilt es allerdings noch den Gipfel des Hexenturms als Krönung mitzunehmen.

Schidepot auf der Kammeinsattelung unterhalb des Hexenturms:Da wir schon mal oben waren, wissen wir, dass sich der Gipfel in ca. 20 Minuten erreichen lässt. Wir steigen über das tw. gesicherte Gelände auf. Jene Stellen, an denen die Sicherungen unter dem Schnee begraben sind, können problemlos umgangen werden.

Aufstieg zum Hexenturm-Gipfel:
Alles läuft wie geschmiert, als sich ca. zehn bis zwanzig Höhenmeter unterhalb des Gipfels plötzlich doch noch Probleme ergeben. Die letzte, steile Rinne hinauf zum Gipfel ist mit völlig durchnässtem Schnee gefüllt. Ein Auf- bzw. Abstieg erscheint sehr heikel, zumal das darunterliegende Gelände einen Ausrutscher absolut nicht verzeihen würde, wie das folgende Foto beweist.

Ausrutschen verboten: Wer hier im grundlos nassen Schnee ins Straucheln gerät, stürzt über die steilen Abbrüche tief ins Rosskar hinunter. Obwohl der Gipfel bereits zum Greifen nahe ist, fassen wir nach kurzer Bedenkzeit den Entschluss umzukehren. Die Sicherheit geht vor.

Etwas frustrierend: Die Umkehr unmittelbar unterhalb des Gipfels:Abstieg zurück zum Schidepot:Unten an der Kammhöhe angekommen, machen wir uns zum Hinunterfahren bereit. Die Abfahrt hinab bis zur Müllneralm erweist sich als die großartigste, die ich in dieser Saison erleben durfte! 1000 untentwegt steile Firnhöhenmeter eingebettet in wuchtige Landschaft. Ein Muss!

Martin fährt ins herrliche Rosskar ein:
Tolle Abfahrt vom ersten bis zum letzten Höhenmeter:Fazit: Super-Frühjahrstour. Landschaftlich und schifahrerisch erstklassig! Nächstes Jahr komme ich 100%ig wieder, dann hoffentlich ohne Halsweh und bis auf den Gipfel. ;-)

Donnerstag, 9. April 2009

Steinerner Jäger (1188 m), Schieferstein (1204 m)

Erste Wanderung im Jahr 2009 auf den Steinernen Jäger und den Schieferstein.

Begleiter: Christian
Startzeit: 15:00
Ausgangspunkt: "Hackerbauer" in Losenstein (ca. 550 m)

Ausblick vom Start der Rundwanderung auf Losenstein:
Auch eine kurze Leiter muss überwunden werden:
Am Steinernen Jäger (dem Schieferstein vorgelagerter Felsgipfel mit Kreuz):Ein kräftiger Schluck sorgt wieder für Ausgleich im Elektrolyt-Haushalt :-)
Der "Stoanane Jaga" bietet einen feinen Ausblick über das lokale Alpenvorland:Christian verewigt sich im Gipfelbuch des Schiefersteins:
Das Auswintern der Bergschuhe hat heute richtig Spaß gemacht! Auch bei aller Begeisterung fürs Schitourengehen wächst mittlerweile schon die Vorfreude aufs sommerliche Bergwandern....

Dienstag, 7. April 2009

Großer Brieglersberg (2148 m) - Sigistal

Der zweite Ferientag verspricht erneut großartiges Bergwetter. Angespornt von der tollen Tour auf den Kl. Priel fassen wir heute einen weiteren Stodertal-Frühjahrsklassiker ins Auge: Das Sigistal mit dem Großen Brieglersberg als Gipfelkrönung.

Um 6:45 starten Fritz, Manfred und ich von der Baumschlagerreith (724 m) weg. Im hinteren Stodertal trifft man nach wie vor auf großzügige Schneemengen, sodass die Schi höchstens 10 Minuten lang getragen werden müssen.
Entlang des Sommerweges steigen wir zur Poppenalm auf...

... die wir auf diesem Bild gerade passieren:
Weiter hinten im Talschluss zweigen wir in westlicher Richtung ins Sigistal ab. Wir steigen weiter auf, erst durch lichten Wald, dann über freie Hänge, welche zu beiden Seiten von Felswänden flankiert werden.

Im unteren Bereich des Sigistals:Vorbei an den Resten einer Lawine:Nun steigen wir im Tal immer weiter aufwärts, bis wir zu Sigistalhöhe (1942 m) gelangen.

Im Hintergrund ist bereits die Sigistalhöhe zu erspähen:Oben angekommen machen wir erstmal eine Pause. Dann marschieren wir in nördliche Richtung, und gelangen in weiteren 40 Minuten zum Gipflel des Großen Brieglersberges. Gesamtgehzeit: ca. 4 Stunden.

Aufstieg zum Gipfel (im Hintergrund das Große Tragl):Schutthaufen als Gipfelmarkierung:
Bei idealen Firnverhältnissen wäre die Abfahrt durchs Sigistal sicher der Feuchttraum eines jeden Tourengehers. Leider treffen wir heute nur auf den Gipfelhängen des Brieglersberges und in der Einfahrt von der Sigistalhöhe auf gute Firnbedingungen. Weiter unten regiert der Sumpf. Trotzdem aber noch gut zu fahren und auf jeden Fall großartig!

Flotte Abfahrt durch das herrliche Sigistal:
Insgesamt ein beeindruckender Frühjahrsklassiker, der in den kommenden Jahren sicher noch des öfteren wiederholt werden wird.

Montag, 6. April 2009

Kleiner Priel (2134 m)

Die Ferien sind da! Und eingeleitet wird die freie Woche mit ungetrübtem Traumwetter. Mehr als logisch, dass die Topbedingungen mit einer Frühjahrs-Schitour genützt werden müssen. Abgerundet wird die perfekte Ausgangslage dann noch durch die Tatsache, dass auch mein Dad und Tourenpartner Fritz Urlaub hat!

Dass unser heutiges Tagesziel der Kleine Priel ist, stimmt mich äußerst zuversichtlich. Schließlich ist dieser Berg ein absoluter Firnklassiker, und auch eines meiner liebsten Wanderziele im Sommer.

Durch die Südlage und die stattliche Aufstiegslänge von 1550 Hm ist ein frühes Aufbrechen unverzichtbar. Wir starten also bereits um 6:00 vom Gemeindeamt in Hinterstoder.

Abmarsch in der Dämmerung:
Etwa 30 Minuten lang müssen die Schi getragen werden, bis man auf eine geschlossene Schneedecke trifft.
Üblicherweise folgt der Aufstieg fast zur Gänze dem bekannten Sommerweg. Fritz und ich folgen allerdings gedankenlos einer angelegten Spur, die zur Prieleralm hinaufführt, über die man im Normalfall abfährt.

Aufstieg in den ersten Sonnenstrahlen:
Da wir keine Lust haben umzukehren, kämpfen wir uns durch das steile Eiskar (das um diese Tageszeit seinem Namen alle Ehre macht) nach oben, und gelangen unterhalb des felsigen Südkammes wieder auf den Normalweg.
Da der Aufstieg durch das Eiskar nicht nur kräfteraubend, sondern auch einiges an Konzentration verlangte, gibt's davon keine Fotos. ;-)

Der enorme Kräfteverschleiß macht sich langsam bemerkbar ;-)Nun trennen uns noch gut 45 Minuten vom Ziel. Da der Gipfelbereich zum Teil schon völlig ausgapert ist, müssen wir ein Schidepot errichten, und die letzten 150 Höhenmeter zu Fuß aufsteigen.

Steil geht's hinauf auf den Gipfel. Im obersten Bereich bereits weitgehend aper:
Nach einer Gesamtgehzeit von mehr als viereinhalb Stunden erreichen wir schließlich den Gipfel. Die (zum Teil unnötigen) Aufstiegsstrapazen sind allerdings schon nach wenigen Momenten vergessen. Hier ein paar Eindrücke:

Großartiges Gipfelpanorama:
Tiefblick ins Stodertal:Ausblick nach Osten:Der kleine Priel ist ein feiner Berg (Thumbs up!):Die Abfahrt durch das Eiskar hinunter zur Prieleralm verdient 5 Sterne. Wir haben den Zeitpunkt genau richtig erwischt, sodass uns eine zwei Zentimeter dicke Firnhaut regelrecht nach unten schweben lässt! Absolut grandios!

Tolle Firnverhältnisse im steilen Eiskar:
Traumabfahrt im Angesicht des mächtigen Stoderkammes:Fazit: Die 20. Schitour in diesem Jahr war gleichzeitig auch die schönste. Sensationelle Bedingungen in jeglicher Hinsicht!