Freitag, 24. Oktober 2008

Lugauer (2217 m) – Überschreitung

Im Prinzip hatte ich es schon länger im Plan gehabt einmal den Lugauer zu überschreiten. Doch jedes Mal wenn ich mir vorgenommen hatte, diese Tour zu realisieren, funkten irgendwelche anderen Berge dazwischen…

Heute sollte es allerdings soweit sein. Ein freier Tag, herrliche Wettervorhersage. Es konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Mit dem Mountainbike im Auto klappere ich also schon am frühesten Morgen durchs Ennstal. Kurz nach Hieflau biege ich ins Radmertal ein, und erblicke schon bald das Objekt meiner Besteigungsbegierden. ^^

Ich fahre erstmal rein bis Hinterradmer, wo ich mein Mountainbike deponiere. Schließlich steht heute eine Überschreitung am Programm, und ich muss ja irgendwie auch wieder zum Auto zurückkommen… Dann fahre ich wieder retour nach Vorderradmer und parke meinen Opel am Sportplatz des SV Radmer. Von hier starte ich um Punkt 8 Uhr morgens weg.

Ich marschiere gleich zügig los. Nicht weil ich so hochmotiviert bin, sondern weil der Eisbär im Radmertal umgeht (2°C verleiten nicht zum Bummeln). Als ich nach etwa einer Stunde matschiger Waldhatscherei auf die Nord-Ost-Seite des Berges gelange kommt der Flow allerdings ein wenig ins Stocken. Grund dafür, ist die schlechte Markierung. Mindestens dreimal komme ich vom Weg ab, was dazu führt, dass ich minutenlang herumirre, bis ich wieder auf den markierten Pfad zurückfinde. Dass der Weg quasi nicht ausgetreten ist (geht von dieser Seite niemand rauf?) erschwert die Orientierung zusätzlich.

Nach etwa eineinhalb Stunden komme ich endlich aus diesem undurchschaubaren Wald- und Wiesenmurks raus, und marschiere am Nordostaufbau des Berges entlang. Man steigt hier unter den steil abfalllenden Felswänden durch ein langes Geröllfeld auf.

Nach zwei Stunden gelange ich endlich an die Nordwestflanke. Von hier sind es noch gut 500 Höhenmeter bis zu den beiden Gipfeln.

Ich steige die letzten Höhenmeter auf, orientiere mich nach links, und steige zuerst auf den Nordostgipfel (2206m). Dort verzehre ich eine bräunlich-matschige Banane, und schieße folgendes Foto vom Hauptgipfel (2217m):

Ohne weitere Zeit zu verplempern, steige ich wieder ab, und steuere den Verbindungsgrat zwischen den beiden Gipfeln an:

Dessen Überschreitung erweist sich als einfache Kraxelei, die nur an ein paar Stellen stärker ausgesetzt ist. Bevor ich den Südwestgipfel erklimme, gönne ich mir auf der Lugauerscharte noch ein paar luftige Tiefblicke ins Radmertal:

Noch ein schneller Blick auf den NO-Gipfel, der auch eine kleine Würdigung verdient:

Nach gut dreieinhalb Stunden Aufstiegszeit erreiche ich schließlich den Hauptgipfel:

Das Wetter ist fantastisch. Der Blick auf die gegenüberliegende Hochtor- und Buchsteingruppe ist sensationell:

Auch die Eisenerzer Berge im Süden geben ein traumhaftes Bild ab:

Nach einer halbstündigen Pause steige ich über den Südwestgrat und die Lugauerplan ab. In Hinterradmer angekommen, schwinge ich mich sogleich aufs Bike, und radle in ca. zehn Minuten zurück zum Auto. Um exakt 14:00 starte ich meinen Opel, und rolle wieder Richtung Heimat.

Kleine Randnotiz zum Abstieg: Im oberen Bereich der Lugauerplan, (dem harmlosesten Teil dieser Wanderung überhaupt) passiert mir ein fatales Missgeschick: Als ich über einen zirka 1 Meter hohen Steinsockel runter steige, rutsche ich am nassen Gestein ab, und schlage mit dem linken Ellenbogen voll am Fels auf. Was sich im ersten Moment wie eine komplizierte Zertrümmerung des gesamten Gelenks anfühlte, nahm Gott sei Dank, nach ein paar derben Schmerzensschreien harmlosere Züge an. (Hoffentlich hab ich nur eine Prellung und keine Schleimbeutelverletzung oder sowas)

Fazit: Lässige Überschreitung eines wunderschönen Aussichtsberges.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Wie gehts dem zerfetzen Schleimbeutel heute? Geile Fotos!!!

Anonym hat gesagt…

12 Jahre später habe ich die gleiche Tour nahezu gleich erlebt - inklusive verirren im Wald und ähnlichen Gehzeiten, zum Glück ohne Ellbogenverletzung :)
Sehr tolle Überschreitung!