Mittwoch, 22. Juli 2009

Rotgschirr (2261 m) - Südgrat

Um 6:45 gehen mein Bruder Martin und ich vom Almsee in Grünau weg. Am Beginn erwartet uns erst einmal der Forststraßenhatscher in den Talschluss.

Linker Hand und noch in weiter Ferne, das Rotgschirr:

Über den Sepp-Huber Steig steigen wir durch das Ahornkar hinauf zum Röllsattel, der den Übergang auf das Hochplateau markiert.

Aufwärts über den Sepp-Huber Steig:
Am Plateau angekommen, ergeben sich die ersten Ausblicke auf das Rotgschirr und seinen langen Südgrat, den wir heute überschreiten wollen.

Rotgschirr inklusive Südgrat (wird von rechts nach links überschritten):
Bei der Weggabelung verfolgen wir nicht den Rotgschirr Normalweg, sondern zweigen rechts auf den Weitwanderweg Richtung Welser Hütte ab. Wir verfolgen den Steig bis zum Rotkögelsattel (2000 m), wo der Rotgschirr-Südgrat beginnt.

Am Rotkögelsattel. Vor diesem markanten Felsblock zweigt man nach links ab:
Nun beginnt der Gratanstieg. Wir steigen in direkter Linie auf die Gratschneide hinauf.

Am Beginn des Gratanstieges:Nun geht es weiter, immer am Grat entlang bis zur weithin sichtbaren tiefen Scharte. Dieser Teil des Anstieges besteht zu großen Teilen aus Gehgelände und bildet eine wirklich famose Gratwanderung mit herrlichen Ausblicken in alle Richtungen!

Grandiose Aussicht:Etwa 20 Meter vor dem steilen Abbruch in die tiefe Scharte muss man auf der W-Seite (links) durch einen Kamin auf ein Band hinabklettern (nicht schwierig, aber ausgesetzt!).

Martin klettert durch den Kamin ab:
Dann geht es auf diesem immer breiter werdenden Band weiter unter den erwähnten Abbruch und unschwierig hinunter in die Scharte.

Weiter über das Felsband:Martin beim Abstieg in die Scharte:
Von der Scharte muss man nun wieder auf den Grat hinaufklettern. Am besten in der rechten (südöstlichen) Flanke relativ direkt über die steilen Schrofen auf den Gratturm hinaufsteigen.

Da geht's hoch, am einfachsten rechts über die Schrofen:
Die letzten Meter und man ist wieder am Grat: Nun gelangen wir wieder in leichteres Gehgelände und auf einen breiten Gratrücken:
Der Grat zieht nun etwas nach links und erhebt sich noch einmal mit einigen Gratzacken, bevor er in unmittelbarer Gipfelnähe zum Normalweg hinunter abbricht. Man kann diese Zacken noch überklettern oder, so wie wir es gemacht haben, schon vorher in einer der letzten Scharten unschwierig auf den Normalweg hinüberqueren. Man muss sich hier einfach selbst die geeignete Linie suchen. Vom Verlassen des Grates bis zum Gipfel sind es nur noch zwei Minuten Gehzeit.

Nach 5 h 30 min und eindrucksvollem Gratanstieg endlich am Gipfel:
Beim Gipfelkreuz könnte man noch den Grat weiterbegehen und über den Plattengrat auf den etwas höheren Nebengipfel steigen. Diesen letzten Abschnitt schenken wir uns aber und genießen stattdessen die grandiosen Ausblicke.

Ausblick Richtung Pühringer Hütte:
Blickrichtung Priel, Schermberg, Spitzmauer & co. (Am linken Bildrand, der Plattengrat zum 9 m höheren Nebengipfel)Der Abstieg erfolgt schließlich über den Normalweg und den Sepp-Huber Steig. Ein kurzer Abstecher zur Pühringer Hütte auf ein wohlverdientes Bier durfte natürlich auch nicht fehlen!

Fazit: Der Aufstieg über den Südgrat ist eine grandiose Gratwanderung. (Aufgrund einiger ausgesetzter Kletterpassagen im IIer und Ier Gelände, jedoch nur für absolut schwindelfreie und sichere Berggeher empfehlenswert.)
Als eintägige Unternehmung ist die Tour auf jeden Fall ein ziemlicher Hatscher (11 Stunden Gehzeit). Die Mühen des Aufstieges ist diese beeindruckende Bergfahrt jedoch absolut wert, denn das Rotgschirr ist ein unwerfend schöner Berg!

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