Mittwoch, 9. September 2009

Großer Priel (2515 m) - Bert Rinesch-Klettersteig

Heute steht eine echte XXL-Bergtour auf dem Programm: Von Hinterstoder über den Bert-Rinesch-Steig auf den Großen Priel lautet das tagesfüllende Vorhaben. Da bei einer Unternehmung dieser Größenordnung ein zeitiger Start unbedingt erforderlich ist, brechen Fritz und ich schon kurz nach 6:00 vom Parkplatz beim Johannishof in Hinterstoder auf.

Sonnenaufgang am Großen Priel:
In gemütlichem Tempo wandern wir zum Prielschutzhaus (1420 m) hinauf, wo wir nach ziemlich genau zwei Stunden Gehzeit eintreffen. Nach einer kurzen Trinkpause setzen wir unseren Aufstieg fort und folgen dem mit roten Punkten markierten Steig über ein unwegsames Geröllkar zum SO-Sporn, unter dem sich der Einstieg zum Klettersteig befindet.

Zustieg zum Klettersteig über grobes Geröll:Kurz vor 9:00 erreichen wir den Einstieg des Bert-Rinesch-Steigs. Hier gilt es gleich einmal eine steile Wand (C) zu überwinden.

Die steile Einstiegswand:Nach der Einstiegswand folgt eine schrofige, unversicherte Gehpassage hinauf zur großen, weithin sichtbaren Scharte ("Lokomotive).

In der sogenannten Lokomotive:Nun müssen wir ausgesetzt und überhängend über eine Leiter auf die Ostseite abklettern (C).

Abklettern über eine leicht überhängende Leiter:
Darauf folgt eine sehr lange Plattenquerung (B/C), die man teilweise hangeld überwinden muss.

Fritz inmitten der sehr langen, aber nicht übermäßig schwierigen Plattenquerungen:
Nach der langen Querung folgt die erste sehr lange und steile Wandstufe (D u. C/D). Eine Vielzahl an Trittbügeln und Leitern erleichtert den Aufstieg über die teilweise überhängenden und glatten Wandstellen.

Die erste von zwei langen, steilen und überaus luftigen Wandstufen:Nun folgt wieder ein langer Quergang (B/C) zur zweiten steilen und kraftraubenden Wandstufe (D), die neben der Notfallbox beginnt.

Ausgesetzte Querung :Die zweite Wandstufe von unten:Für mich war dieser Steilaufschwung mit den drei teilweise überhängenden Leitern die schwierigste, weil kraftraubendste Steigpassage.

Aufwärts über die anstrengende und abdrängende Leiternpassage (für mich die Schlüsselstelle):
Auch die Ausgesetztheit erreicht an dieser Stelle ihren Höhepunkt:Nach dieser zweiten Wandstelle wird der Steig etwas einfacher. Nichtsdestotrotz muss man da und dort noch ein paar Mal kräftig zupacken (Stellen C u. C/D). Der Steig führt nun über weitere Steilstufen und Querungen hinauf auf den obersten Teil des Südgrates.

Eine der letzten Steilstufen:
Immer wieder schöne Fotomotive:
Nach oben hin wird auch die Aussicht immer prächtiger:Fritz in einer der letzten ausgesetzten Querungen, bevor man den Grat erreicht:Schließlich erreichen wir den Südgrat. Von hier sind es noch etwa 150 m einfache Blockkraxelei bis zum Gipfel (A u. A/B).

Finish am Südgrat:Etwas mehr als sechs Stunden nach unserem morgendlichen Aufbruch in Hinterstoder erreichen wir den Gipfel, wo heute verhältnismäßig wenig los ist. Da mich nach dem sehr langen Aufstieg bereits ein Bärenhunger plagt, falle ich gleich über meine Jause her.

Das neue, alte Gipfelkreuz:
Gipfelpanorama:Der Abstieg über die Brotfallscharte und das Prielschutzhaus klappt dann auch noch verhältnismäßig flott. Ein besonderer Dank gilt den beiden netten Herren in einem weißen Minivan, die uns von der Polsterlucke nach Hinterstoder mitgenommen haben! Durch ihre Transporthilfe sind wir schon um 16:30 wieder beim Auto eingetroffen.

Fazit: Willst du viel, geh' auf den Priel! Eine großartige Klettersteigtour, die übervoll an wunderbaren Eindrücken ist. Der "Bert-Rinesch" konnte mich wirklich begeistern.
Aufgrund der extremen Länge (700 Hm u. 1,3 km) und der Steilheit sollte er jedoch keinesfalls von Untrainierten begangen werden. Ebenso muss auf stabile Wetterverhältnisse geachtet werden! Auch bei Nässe dürfte der Aufstieg sehr unangenehm sein!
Wer eine längere Anreise hat oder sich die knapp 2000 Höhenmeter nicht an einem einzigen Tag geben will, kann die Tour durch eine Nächtigung am Prielschutzhaus deutlich abkürzen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tolle Leistung!!! Bin die Tour vor ca. 20 Jahren gegangen, allerdings mit Übernachtung im Prielschutzhaus.
Feiner Steig, werde wohl wieder mal hinfahren.
Ciao Sigi