Samstag, 11. April 2009

Hexenturm (2170 m) - Rosskar

Das prognostizierte Kaiserwetter für den heutigen Samstag lässt eine zünftige Schitour wiedermal unausweichlich erscheinen. Die Wahl fällt diesmal auf das Rosskar in den Haller Mauern. Die Motivation ist dermaßen groß, dass mich nicht einmal ein grippaler Infekt aufhalten kann.

Schon um 6:00 starte ich gemeinsam mit meinem Bruder Martin und ordentlichem Halsweh vom Parkplatz in der Oberlaussa (691 m) weg. Bis zur Pölzalm müssen die Schi noch geschultert werden.
Dort angekommen, schnallen wir an und steigen über die Forststraße rasch zur Müllneralm auf. Von hier geht es dann in einem Linksschwung in das freie, von Felswänden flankierte Rosskar, welches über 1000 Höhenmeter bis zum Gipfelaufbau von Hexenturm bzw. Natterriegel hinaufzieht.

Aufstieg durch den Müllner-Alm-Graben ins Rosskar:Im unteren Bereich des Kars sind die Harscheisen noch ordentlich gefordert. Von knusprig bis eisig reicht hier die Oberflächenbeschaffenheit.

Hangquerung im unteren Teil des Rosskars:
Weiter oben firnen die Hänge aufgrund der Sonneneinstrahlung bereits ordentlich auf, wodurch der Aufstieg zwar sehr steil, aber stets unproblematisch ist (Steigeisen bleiben im Rucksack.)

Aufstieg im oberen Bereich des Rosskars:
Die letzten Höhenmeter hinauf zur Kammhöhe sind ziemlich steil (rechts geht's hinauf auf d. Hexenturm):
Ein Blick von der Kammhöhe hinunter lässt unser Herz gleich mal höher schlagen. 1000 steile Höhenmeter Firnabfahrt liegen vor uns. Zuvor gilt es allerdings noch den Gipfel des Hexenturms als Krönung mitzunehmen.

Schidepot auf der Kammeinsattelung unterhalb des Hexenturms:Da wir schon mal oben waren, wissen wir, dass sich der Gipfel in ca. 20 Minuten erreichen lässt. Wir steigen über das tw. gesicherte Gelände auf. Jene Stellen, an denen die Sicherungen unter dem Schnee begraben sind, können problemlos umgangen werden.

Aufstieg zum Hexenturm-Gipfel:
Alles läuft wie geschmiert, als sich ca. zehn bis zwanzig Höhenmeter unterhalb des Gipfels plötzlich doch noch Probleme ergeben. Die letzte, steile Rinne hinauf zum Gipfel ist mit völlig durchnässtem Schnee gefüllt. Ein Auf- bzw. Abstieg erscheint sehr heikel, zumal das darunterliegende Gelände einen Ausrutscher absolut nicht verzeihen würde, wie das folgende Foto beweist.

Ausrutschen verboten: Wer hier im grundlos nassen Schnee ins Straucheln gerät, stürzt über die steilen Abbrüche tief ins Rosskar hinunter. Obwohl der Gipfel bereits zum Greifen nahe ist, fassen wir nach kurzer Bedenkzeit den Entschluss umzukehren. Die Sicherheit geht vor.

Etwas frustrierend: Die Umkehr unmittelbar unterhalb des Gipfels:Abstieg zurück zum Schidepot:Unten an der Kammhöhe angekommen, machen wir uns zum Hinunterfahren bereit. Die Abfahrt hinab bis zur Müllneralm erweist sich als die großartigste, die ich in dieser Saison erleben durfte! 1000 untentwegt steile Firnhöhenmeter eingebettet in wuchtige Landschaft. Ein Muss!

Martin fährt ins herrliche Rosskar ein:
Tolle Abfahrt vom ersten bis zum letzten Höhenmeter:Fazit: Super-Frühjahrstour. Landschaftlich und schifahrerisch erstklassig! Nächstes Jahr komme ich 100%ig wieder, dann hoffentlich ohne Halsweh und bis auf den Gipfel. ;-)

1 Kommentar:

Alpenoetzi hat gesagt…

Hallo Steff

Super das Ihr Euch entschlossen habt nichts zu riskieren...

Wünsche Euch somit ein frohes Osterfest...

Grüße
Herfried